Materialien im Bootsbau

Hier geben wir eine Übersicht der Materialien, aus denen die RIBs hergestellt werden.
Wir laden Sie gern dazu ein, sich bei uns vor Ort oder auf einer Messe die Materialien und die Qualität der Verarbeitung anzuschauen. Sprechen Sie uns einfach darauf an. Dabei lassen sich Entscheidungen für den Bodenbelag besser treffen und Farbwünsche besser beurteilen. Einen Überblick der Farben von BRIG und von Capelli finden Sie hier.

Schlauchmaterialien

ORCA® und Hypalon®

ORCA® ist der Produktname des belgischen Herstellers Pennel & Flipo für ein CSM-Neopren-Verbundmaterial. Die Abkürzung CSM (engl. CSPE) steht für Chlorsulfoniertes Polyethylen. Neopren ist ein Chloropren-Kautschuk (auch künstlicher Kautschuk genannt). Beide Materialien haben eine sehr hohe chemische Beständigkeit sowie sehr gute Widerstandsfähigkeit gegen Versprödung und Witterungseinflüsse. Insbesondere im Bezug auf UV-Strahlung und Hitze erweist sich ORCA als resistenter als PVC-Materialien.

Die Bezeichnung "Hypalon®" ist ein Markenname der DuPont-Gruppe. Sie hält sich hartnäckig als Synonym für CSM-Neoprenmaterialien, obwohl Hypalon® seit 2010 nicht mehr produziert wird.

Mehr über ORCA erfahren

HEYboat PVC

HEYboat ist der Produktname des deutschen Herstellers HEYtex® für ein Schlauchmaterial aus Polyvinylchlorid (PVC). Es wird als extrem luftdicht, strapazierfähig sowie ausgezeichnet uv- und witterungsbeständig beschrieben. BRIG setzt je nach Bootsgröße und Schlauchdurchmesser die Ausführungen "mare 1050", "1200" oder "1400" ein.

Mehr über HEYboat erfahren

VALMEX® PVC

Hinter dem Namen VALMEX® Boat verbirgt sich ein Material aus Polyvinylchlorid (PVC), genauer einem Elastomer, des deutschen Herstellers Mehler Texnologies. Nach den Angaben des Herstellers ist es durch Beimischung sehr widerstandsfähig gegen UV-Licht, Abrieb und Salzwasser. Es besteht wie die anderen Materialien auch aus bis zu 5 verschiedenen Lagen.

Mehr über VALMEX Boat erfahren

Bodenbeläge für Boote

SeaDek®

SeaDek® ist ein leichter Bodenbeleg für den Marinebereich aus den USA. Es besteht aus einem geschlossen-porigen EVAC-Material (Ethylen-Vinylacetat-Copolymere, auch EVA). Das Material ist wasser- und schmutzabweisend. Die Oberfläche ist auch barfuß angenehm und bietet hervorragende Anti-Rutsch-Eigenschaften.

Mehr über SeaDek erfahren

Flexiteek®

Das synthetische Teak des schwedischen Herstellers Flexiteek International AS ist inzwischen weltbekannt. Es muss sich auch in Puncto Style und Feeling in keiner Weise hinter echtem Teak verstecken. Flexiteek® ist uv-resistent und im Vergleich zu ähnlichen synthetischen Decksbelägen bis zu 35 % leichter. Wir empfehlen es gern als pflegeleichte und preislich attraktive Alternative zu echtem Teak.

Mehr über Flexiteek erfahren

Teakholz

Teak ist der klassische Belag an Deck eines Bootes schlecht hin und einer der schönsten noch dazu. Durch seinen hohen Kautschukgehalt hat das Holz eine stumpfe Oberfläche, aber auch hohe Abriebfestigkeit, Säureresistenz und starke Wasserabweisung. Es ist von Natur aus resistent gegenüber Pilzen und Insekten, dennoch profitiert die Optik durch regelmäßige Pflege.

Rumpf

GFK

Glasfaserverstärkter Kunststoff (GFK) oder englisch "fibre glas" (glass-fibre reinforced plastic, GFRP) ist ein Verbundmaterial aus Glasfasern und Kunststoff (je nach Hersteller Polyesterharz oder Epoxidharz). GFK ist überaus korrosionsbeständig. Verglichen mit anderen Werkstoffen im Bootsbereich ist es sehr hart, eher elastisch und hat eine hohe Bruchdehnung. Das heißt, das Material reißt relativ spät bei Verformung. Es sollte jedoch vor starken Stößen und scharfen Kanten geschützt werden.
Mehr über GfK erfahren


CFK / Carbon

Kohlenstoffverstärkter Kunststoff (CFK), auch Kohlefaser oder Carbon genannt, ist ein Verbundmaterial aus Kohlenstofffasern und Epoxidharz. Es ist noch leichter und härter als GFK, allerdings aufwendiger und viel teurer in der Herstellung. Es ist in Faserrichtung sogar steifer als Stahl. Carbon findet zum Teil direkt im Rumpf (Technohull) oder aber als optisch ansprechendes Dashpanel (BRIG, Scanner) Einsatz bei unseren Festrumpfschlauchbooten. Als eine besondere Form wird oft der CFC / CFRC (Kohlenstoffverstärkter Kohlenstoff) gesehen, bei dem aus dem Ausgangsmaterial Phenolharz durch Pyrolyse Kohlenstoff erzeugt wird. Er findet allerdings bisher eher in Luft- und Raumfahrt Anwendung.

Gelcoat

Gelcoat ist anders als der Name suggeriert ein Hartlack. Er besteht aus angedicktem Kunstharz und UP (ungesättigtem Polyester) oder Epoxidharz. Der Lack wird auf das GFK aufgetragen und versiegelt es gegen Wasser. Außerdem schützt er vor äußeren Einflüssen wie UV-Strahlung. Und schließlich ist der Gelcoat auch Optik, denn er sorgt für das glatte und glänzende Finish von Rumpf und Deck.
Mehr über Gelcoat erfahrten

Beschläge, Scheiben und anderes

Inox, Edelstahl und rostfreier Stahl

Hier wird es ein wenig haarspalterisch. Was oft als Edelstahl bezeichnet wird, meint eigentlich rostfreien Stahl. Rostfreier Stahl beinhaltet mindestens 10,5 % Chrom, welches eine Chromoxidschicht bildet, die den Stahl vor Oxidation schützt. Nickel, Molybdän, Mangan oder Niob können beigemischt werden um die Korrosionsbeständigkeit oder mechanische Eigenschaften weiter zu verbessern.
Edelstahl bezeichnet allgemein alle Stähle mit hohem Reinheitsgrad, die nur einen sehr geringen Anteil von Eisenbegleitern wie Schwefel und Phosphor enthalten. Edelstahl muss somit nicht rostfrei sein und rostfreier Edelstahl ist im eigentlichen Sinne ein sogenannter hochlegierter Edelstahl.
Oft liest man auch die Bezeichnung "Inox", was auf dem französischen Wort für nichtrostend "inxoydable" beruht. Stainless Steel ist die entsprechende englische Bezeichnung. Die eigetragenen Markenmanen Nirosta® (Outokumpu Nirosta) und Cromargan® (WMF) sind weitere sehr bekannte Bezeichnungen für rostfreie Edelstahlgemische.

Aluminium pulverbeschichtet oder eloxiert

Einmal hergestellt und verarbeitet ist Aluminium durchaus ein nachhaltiges und ausdauerndes Material für Bootsrümpfe. Unbehandeltes Aluminium oxidiert schnell, bildet jedoch durch Passivierung auch eine undurchlässige Schicht, die das Material vor weiterer Korrosion schützt. Die natürlich oxidierte Schicht ist nicht besonders ansehnlich und aggressives Salzwasser könnte die Materialstärke dennoch mindern. Daher wird Aluminium für die maritimen Einsätze entweder pulverbeschichtet oder eloxiert.
Im Gegensatz zur einer Nasslackierung werden bei der Pulverbeschichtung die Kunststoffpartikel trocken aufgebracht, geschmolzen und eingebrannt. Die so entstandene Schicht ist beständiger als die durch herkömmliche Lackierung.
Beim sogenannten Eloxieren bildet sich durch anodische Oxididation kontrolliert eine schützende, harte Schicht auf dem Material, das mit dieser molekular verbunden ist. Das macht es zur ausdauerndsten Behandlung von Aluminium. Ebenso wie bei einer Lackierung oder Pulverbesichtung können dabei verschiedene Farben erzielt werden.

Acrylglas und Plexiglas®

Acrylglas (chemisch: Polymethylmethacrylat kurz PMMA) ist ein transparenter thermoplastischer Kunststoff. Im Vergleich zu Objekten der selben Größe und Stärke aus Glas hat es weniger Gewicht und lässt mehr Licht durch. Darüber hinaus lassen sich flache Kratzer leicht weg polieren. Acrylglas ist witterungs- säure- und alterungsbeständig. Es verträgt jedoch keine alkoholbasierten Reinigungsmittel oder Lösungsmittel (Aceton, Benzin).
PMMA erlangte durch Otto Röhm unter dem Namen Plexiglas® Bekanntheit. Plexiglas ist ein eingetragener Markenname der Röhm GmbH. (in Europa und Asien)

Airex®

Airex® ist der Markenname der 3A Composites Group für Matten und Panele aus geschäumten Kunststoff. In seiner weichen Ausführung ist Airex® bekannt in der Verwendung für Sport- und Yogamatten. Aber der Werkstoff kann viel mehr. Er zeichnet sich durch Stärke, Steifheit sowie extrem leichtes Gewicht aus und werden auch zur Wärmeisolierung verwendet. Laut Herstellerangaben wird dabei bis zu 50 % Gewicht gegenüber anderen Materialien eingespart.

Mehr über Airex erfahren


Kevlar®

Der von der DuPont-Gruppe verwendete Markenname Kevlar® bezeichnet einen hitzeresistente, sehr starke Kunststofffasern aus der Gruppe der para-Aramide (Aromatische Polyamide). Als fester und verstärkender Werkstoff bei vergleichsweise geringem Gewicht kommt es in der Raumfahrt, dem Rennsport und dem Wassersport zum Einsatz. Sogar schusssichere Westen werden mit Kevlar® produziert.

Mehr über Kevlar erfahren

Maritime Polsterstoffe

Silvertex®

Das Silvertex® des us-amerikanischen Herstellers Spradling® ist ein besonders widerstandsfähiger Polsterstoff. Er hat eine griffige Textiloberfläche, besteht allerdings aus Vinyl und Polyester. Die unsichtbare Beschichtung PERMAGUARD3® macht das Material schmutzabweisend, antifungial, antimikrobiell und antibakteriell. Darüber hinaus schützt es den Stoff auch vor Ausbleichen durch UV-Strahlung.

Mehr über Silvertex erfahren

Sunbrella®

Das Sunbrella® ist des us-amerikanischen Herstellers Glen Raven Custom Fabrics, LLC ist ein Polsterstoff auf Acrylbasis, der seit über 50 Jahren im maritimen Bereich eingesetzt wird. Er wird als lichtecht, pflegeleicht, schimmelresistent und strapazierfähig beschrieben. Mit einem milden Bleichmittel lassen sich das Material leicht sauber halten. Sunbrellastoffe werden in verschiedenen Ausführungen mit ganz unterschiedlichen Oberflächen und in einer Vielzahl von Farben angeboten.

Mehr über Sunbrella erfahren